Kreatinin & MRT - einfach erklärt für Patientinnen und Patienten

Hinweis für Fachkreise: Sind Sie Ärztin/Arzt, im Labor oder in der Klinik tätig? Hier geht’s zum Fachartikel zu Kreatinin mit weiterführenden Informationen.

Einleitung

Kreatinin und MRT hängen eng zusammen. Bevor eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel durchgeführt wird, prüfen Ärztinnen und Ärzte fast immer den Kreatininwert. Auf dem Laborzettel taucht dieser Wert daher häufig auf und sorgt bei vielen Patientinnen und Patienten zunächst für Fragen. Mehr zu den Hintergründen und Normwerten erfahren Sie in unserem Artikel Kreatininwerte verstehen – einfach erklärt.

In diesem Beitrag erklären wir Schritt für Schritt, warum der Kreatininwert vor einer MRT überprüft wird, welche Normwerte gelten und ab wann ärztliche Vorsicht geboten ist. Ziel ist, dass Sie Ihre Befunde besser verstehen, ohne medizinisches Vorwissen haben zu müssen.

Kreatinin und MRT: Warum der Wert eine Rolle spielt

Bei vielen MRT-Untersuchungen wird ein Kontrastmittel gespritzt, damit bestimmte Strukturen oder Gefäße im Körper besser sichtbar werden. Dieses Kontrastmittel wird über die Nieren ausgeschieden.

Wenn die Nieren nicht ausreichend arbeiten, kann sich das Mittel im Körper anreichern. In seltenen Fällen kann das zu Komplikationen führen. Darum prüfen Ärztinnen und Ärzte vor einer geplanten MRT häufig die Nierenfunktion und dafür ist der Kreatininwert entscheidend.

Was sind Kreatininwerte?

Kreatinin ist ein Abfallstoff, der im Muskelstoffwechsel entsteht. Normalerweise wird er über die Nieren ins Blut gefiltert und dann über den Urin ausgeschieden.

Ein Bluttest zeigt, wie viel Kreatinin sich aktuell im Blut befindet. Je höher der Wert, desto schwächer arbeiten meist die Nieren.

Zusätzlich zum Kreatinin wird oft auch die eGFR (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate) berechnet, die noch genauer Auskunft über die Nierenfunktion gibt.

Normwerte für Kreatinin

Zur Orientierung (die Werte können je nach Labor leicht variieren):

Personengruppe Normbereich (mg/dl) Normbereich (µmol/l)
Frauen ca. 0,5 – 0,9 44 – 80
Männer ca. 0,7 – 1,2 62 – 106
Kinder ca. 0,3 – 0,7 26 – 62

Wichtig: Referenzwerte sind Durchschnittswerte. Leichte Abweichungen müssen nicht automatisch krankhaft sein.

Wann wird der Kreatininwert vor einer MRT bestimmt?

Die Bestimmung erfolgt per Blutabnahme. Häufig geschieht das kurz vor der Untersuchung oder im Rahmen der Vorbereitung einige Tage vorher.

Ihr Befundzettel zeigt dann den gemessenen Wert und die Referenzbereiche. Nur wenn die Werte auffällig sind, entscheidet die Radiologin oder der Radiologe, ob:

  • das Kontrastmittel verwendet werden kann

  • ein alternatives Kontrastmittel nötig ist

  • die Untersuchung ohne Kontrastmittel durchgeführt wird

Was bedeutet ein erhöhter Kreatininwert vor der MRT?

Ein erhöhter Wert kann ein Hinweis sein, dass die Nieren das Kontrastmittel nicht sicher ausscheiden könnten. Das Risiko ist bei stark eingeschränkter Nierenfunktion höher.

Mögliche Ursachen für erhöhte Kreatininwerte sind wie z.B.:

  • akute oder chronische Nierenerkrankungen

  • Flüssigkeitsmangel (zu wenig getrunken)

  • bestimmte Medikamente (z. B. Schmerzmittel, Blutdrucksenker)

  • Herzschwäche mit schlechter Durchblutung der Nieren

Je nach Schweregrad kann die MRT dennoch durchgeführt werden, oft aber mit angepasstem Vorgehen, wie z. B. ohne Kontrastmittel.

Gibt es Risiken bei MRT-Kontrastmitteln?

Das am häufigsten verwendete MRT-Kontrastmittel enthält Gadolinium. Bei gesunden Nieren ist es in der Regel unproblematisch.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann sich Gadolinium jedoch im Körper ablagern. Das Risiko schwerer Nebenwirkungen ist selten, wird aber durch die Kreatininbestimmung minimiert.

Darum gilt: Ein aktueller Kreatininwert schützt Sie vor unnötigen Risiken.

Was können Patientinnen und Patienten tun?

Sie können selbst dazu beitragen, Ihre Nieren zu unterstützen, besonders wenn eine MRT bevorsteht:

  • Ausreichend trinken: Am besten Wasser oder ungesüßten Tee.

  • Medikamente im Blick behalten: Manche Schmerzmittel oder Kontrastmittel belasten die Nieren. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

  • Gesunde Lebensweise: Ausgewogene Ernährung, wenig Salz, Bewegung.

  • Laborwerte regelmäßig prüfen, wenn bei Ihnen schon einmal erhöhte Kreatininwerte festgestellt wurden.

Zusammenfassung: Kreatinin und MRT

Vor einer MRT mit Kontrastmittel wird oft der Kreatininwert bestimmt, um die Nierenfunktion zu prüfen. Normale Werte bedeuten in der Regel, dass das Kontrastmittel sicher angewendet werden kann. Bei erhöhten Werten wird individuell entschieden, ob die MRT ohne Kontrastmittel oder mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt wird. So sorgt der Kreatininwert dafür, dass Ihre Untersuchung sicher bleibt.

Häufige Fragen zu Kreatinin und MRT (FAQ)

Warum wird mein Kreatininwert vor einer MRT untersucht?

Damit Ihre Ärztin oder Ihr Arzt sicherstellen kann, dass Ihre Nieren das Kontrastmittel problemlos ausscheiden können.

Das hängt vom Labor und Ihrer individuellen Situation ab. Ein erhöhter Wert bedeutet nicht automatisch, dass das Kontrastmittel nicht eingesetzt werden darf – die Entscheidung trifft immer die Radiologin oder der Radiologe.

Bei gesunder Nierenfunktion ist das Risiko sehr gering. Durch die Bestimmung des Kreatininwertes wird das Risiko zusätzlich minimiert.

Nein. Viele MRTs liefern auch ohne Kontrastmittel aussagekräftige Bilder. Nur bei bestimmten Fragestellungen ist das Kontrastmittel wichtig.

Den Wert kurzfristig zu verändern, ist kaum möglich. Sie können Ihre Nieren langfristig unterstützen, indem Sie ausreichend trinken, Medikamente nur nach Rücksprache einnehmen und allgemein auf eine gesunde Lebensweise achten.

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