Sexuell übertragbare Krankheiten: Was Ärzt:innen wissen müssen

Hinweis: Dieser Artikel richtet sich ausschließlich an medizinische Fachkreise.

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Einleitung

Sexuell übertragbare Krankheiten (STI, englisch: Sexually Transmitted Infections) gehören weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Sie betreffen nicht nur das individuelle Schicksal der Patient:innen, sondern haben auch erhebliche Auswirkungen auf das öffentliche Gesundheitswesen und die Organisation medizinischer Versorgung. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick und beleuchtet praxisrelevante Aspekte.

Definition und medizinische Bedeutung sexuell übertragbarer Krankheiten

Sexuell übertragbare Krankheiten sind Infektionen, die primär durch sexuelle Kontakte übertragen werden. Dazu gehören vaginale, anale und orale Kontakte, aber auch enger Haut- oder Schleimhautkontakt kann zur Weitergabe führen. Laut Robert Koch-Institut, der zentralen Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention, umfasst die Gruppe dieser Erkrankungen ein breites Spektrum: von bakteriellen Erregern wie Chlamydia trachomatis und Syphilis über virale Infektionen wie HIV, HPV oder Hepatitis B und C bis hin zu parasitären Erregern wie Trichomonas vaginalis.

Ein aktuelles Beispiel für eine Infektionskrankheit mit Relevanz für sexuelle Übertragungswege ist Mpox (Affenpocken). Während der Ausbrüche in Europa ab 2022 wurden Infektionen vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben, beobachtet. Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch engen körperlichen Kontakt, häufig im Rahmen sexueller Begegnungen. Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass Mpox auch in Deutschland meldepflichtig ist und bei entsprechenden Symptomen frühzeitig diagnostiziert und gemeldet werden sollte (Robert-Koch-Institut).

Die epidemiologische Bedeutung von sexuell übertragbaren Krankheiten ist enorm. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation werden jährlich mehrere hundert Millionen Neuinfektionen registriert. Dabei ist die Dunkelziffer hoch, da viele Erkrankungen asymptomatisch verlaufen und erst durch Screening oder Spätfolgen entdeckt werden. Besonders bei jungen Erwachsenen und in bestimmten Risikogruppen, etwa bei Männern, die Sex mit Männern haben, ist die Prävalenz einzelner Infektionen überdurchschnittlich hoch.

Für Ärzt:innen hat die Auseinandersetzung mit STI mehrere Dimensionen: Sie sind einerseits mit den unmittelbaren gesundheitlichen Folgen konfrontiert, müssen andererseits aber auch Aspekte der Prävention, der Meldepflichten, der Abrechnung und der Organisation in Klinik und Praxis berücksichtigen.

Klassifikation sexuell übertragbarer Krankheiten

Sexuell übertragbare Krankheiten lassen sich nach der Art des Erregers einteilen.

Zu den bakteriellen Erkrankungen gehören Chlamydien, insbesondere Infektionen mit Chlamydia trachomatis, die weltweit am häufigsten vorkommen. Ebenfalls von großer Bedeutung sind Syphilis, verursacht durch Treponema pallidum und Neisseria gonorrhoeae, die für die Gonorrhoe verantwortlich sind. Eine zunehmende Aufmerksamkeit erfährt zudem Mycoplasma genitalium, das häufig asymptomatisch verläuft, aber mit chronischen Infektionen und Unfruchtbarkeit assoziiert sein kann. Eine aktuelle Studie zur Prävalenz von Mycoplasma genitalium in der Allgemeinbevölkerung zeigte eine Positivrate von etwa 10,5 % in Urin- und Rektalproben (64 von 609 Proben), was die klinische Relevanz dieses Erregers unterstreicht (Bjartling et al., 2024).

Im Bereich der viralen Infektionen sind HIV, HPV sowie Hepatitis C besonders relevant. Hepatitis C wird zwar auch über Blut übertragen, spielt aber bei bestimmten sexuellen Praktiken, etwa mit Verletzungsrisiko oder in Kombination mit intravenösem Drogengebrauch, eine wichtige Rolle.

Parasitär verursacht ist die Infektion mit Trichomonas vaginalis, die vor allem durch unspezifische Beschwerden auffällt und in der Regel mit einer relativ unkomplizierten Therapie behandelbar ist.

Diese Klassifikation erleichtert die Orientierung in der klinischen Praxis, da sich Diagnostik und Therapie stark am jeweiligen Erreger orientieren.

Diagnostik: klassische Laboranalysen

Die Diagnostik im Labor stellt seit Jahrzehnten den Standard dar. Sie bietet eine hohe Sensitivität und Spezifität, ermöglicht die Resistenztestung und erlaubt die gleichzeitige Untersuchung mehrerer Parameter. Für viele Infektionen ist die Labordiagnostik unverzichtbar.

Bei Chlamydia trachomatis ist die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) aus Abstrichen oder Urin die sensitivste Methode. Auch Mycoplasma genitalium wird primär molekular nachgewiesen. Neisseria gonorrhoeae lässt sich zusätzlich kultivieren, was für die Resistenztestung entscheidend ist.

Syphilis wird in der Regel durch serologische Tests nachgewiesen. Serologie bedeutet, dass nicht der Erreger selbst, sondern die vom Immunsystem gebildeten Antikörper im Blut nachgewiesen werden. So kann eine Infektion erkannt werden, auch wenn die Bakterien selbst nicht direkt nachweisbar sind.

Virale Erkrankungen wie HIV, HPV oder Hepatitis C erfordern ebenfalls serologische Verfahren, die oft durch molekulare Analysen ergänzt werden. In vielen Fällen wird zusätzlich die Viruslast bestimmt, um das Therapieansprechen zu überwachen.

Labordiagnostik hat den Vorteil, dass sie unter streng standardisierten Bedingungen erfolgt und in großen Mengen durchgeführt werden kann. Allerdings sind Transportzeiten, die Logistik von Proben und längere Wartezeiten für Ergebnisse in der Praxis oft hinderlich.

Diagnostik: Point-of-Care-Testing (POCT)

Point-of-Care-Testing beschreibt die unmittelbare Diagnostik am Ort der Patient:innenversorgung, sei es in der Praxis, der Notaufnahme oder in spezialisierten Beratungsstellen. Ziel ist es, das Intervall zwischen Testung und Ergebnis so kurz wie möglich zu halten. Für HIV existieren Schnelltests, die innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis anzeigen. Auch für Syphilis und Hepatitis C stehen POCT zur Verfügung, wobei positive Resultate in der Regel durch Laborverfahren bestätigt werden müssen. Chlamydien und Trichomonaden können über molekulare Systeme direkt aus Abstrichen oder Urin nachgewiesen werden. Darüber hinaus sind inzwischen erste Point-of-Care-Nukleinsäureamplifikationstests verfügbar.

Eine aktuelle Übersichtsarbeit hebt hervor, dass POCT insbesondere in niedrigschwelligen Angeboten eine wichtige Rolle spielen, etwa in Beratungsstellen oder bei schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen. Gleichzeitig betonen die Autor:innen die Notwendigkeit einer konsequenten Qualitätssicherung, da Sensitivität und Spezifität einzelner Tests teils hinter Laborverfahren zurückbleiben (Bremer et al., 2025).

POCT ermöglichen es, Infektionsketten schneller zu unterbrechen und Patient:innen frühzeitig einer Therapie zuzuführen. Damit die Ergebnisse zuverlässig genutzt werden können, ist jedoch eine strukturierte Dokumentation erforderlich. Besonders die Integration in IT-Systeme und elektronische Patientenakten spielt eine zentrale Rolle, nicht nur für die Nachvollziehbarkeit im Einzelfall, sondern auch für das Qualitätsmanagement und die epidemiologische Überwachung.

Laboranalysen vs. Point-of-Care: eine Gegenüberstellung

Die folgende Tabelle stellt die beiden Ansätze gegenüber und zeigt ihre jeweiligen Stärken und Schwächen:

Laboranalysen vs. Point of Care Testing
Laboranalysen Point-of-Care-Testing
Sensitivität und Spezifität Sehr hoch, Goldstandard Variabel, abhängig vom Test
Resistenzbestimmung Möglich (z. B. Kultur von Gonokokken) In der Regel nicht möglich
Zeit bis zum Ergebnis Stunden bis Tage Minuten bis wenige Stunden
Einsatzbereich Zentrale Labore, Kliniken, Forschung Praxis, Notaufnahme, Screening-Programme
Kosten Hohe Gerätekosten, niedrige Kosten pro Test Günstigere Anschaffung, höhere Kosten pro Test
IT-Integration Standardisiert über Laborinformationssysteme Erfordert Schnittstellen, häufig komplex
Qualitätssicherung Unterliegt der RiliBÄK, stark standardisierte Abläufe Ebenfalls RiliBÄK-pflichtig, Umsetzung dezentral schwieriger

Für die Praxis bedeutet dies: Laboranalysen bleiben für viele Fragestellungen unverzichtbar, insbesondere wenn Resistenztestungen notwendig sind oder wenn höchste Sensitivität gefordert ist. POCT hingegen ist unschlagbar, wenn es um schnelle Entscheidungen, Akutversorgung und Screening geht. Ein modernes Versorgungssystem sollte daher beide Ansätze kombinieren und kontextabhängig einsetzen (Adamson et al., 2020).

Qualitätsmanagement in der Versorgung sexuell übertragbarer Krankheiten

Ein strukturiertes Qualitätsmanagement (QM) ist entscheidend, um die Versorgung von Patient:innen mit sexuell übertragbaren Krankheiten zu standardisieren. Die Einhaltung der Richtlinie zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK) stellt sicher, dass Diagnostik auf einem hohen Niveau erfolgt.

Dazu gehört die regelmäßige Teilnahme an externen Qualitätskontrollen, die Validierung von POCT-Systemen und die Dokumentation im Rahmen der elektronischen Patientenakte. Für Kliniken und Labore ist es zudem wichtig, Mitarbeitende regelmäßig zu schulen und Fortbildungen zu ermöglichen.

Durch ein robustes QM wird nicht nur die Patientensicherheit erhöht, sondern auch die Effizienz der Versorgung gesteigert, da Fehl- und Wiederholungsuntersuchungen vermieden werden.

IT-Aspekte: digitale Anbindung und Datenmanagement

Die Digitalisierung verändert auch die Diagnostik sexuell übertragbarer Krankheiten. In Krankenhäusern werden Laborergebnisse zunehmend über HL7-Schnittstellen in die Krankenhausinformationssysteme eingebunden. Das POCT1-A-Protokoll ermöglicht dabei die standardisierte Anbindung von Schnelltestgeräten, was besonders in Notaufnahmen oder Ambulanzen von Vorteil ist.

Auch in Arztpraxen gewinnt die digitale Integration an Bedeutung. Hier steht vor allem die Anbindung von Labor- und POCT-Ergebnissen an Praxisverwaltungssysteme im Vordergrund. Mit FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) steht dafür ein flexibles Application Programming Interface (API), also eine standardisierte Softwareschnittstelle, zur Verfügung, die den Datenaustausch zwischen Laboren, Praxen und Kliniken erleichtert.

Für Ärzt:innen ist wichtig zu wissen, dass die Integration von Testergebnissen in die elektronische Patientenakte nicht nur Arbeitsabläufe verbessert, sondern auch die Nachverfolgung von Infektionen und die Qualitätssicherung erleichtert, unabhängig davon, ob sie in einer großen Klinik oder in einer niedergelassenen Praxis tätig sind.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Datenschutz. Da es sich bei STI-Daten um hochsensible Informationen handelt, gelten strenge Vorgaben nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Dies erfordert in Kliniken wie in Praxen sichere Server, verschlüsselte Übertragungen und ein klares Berechtigungsmanagement.

sexuell übertragbare Krankheiten

Wirtschaftliche Aspekte und Vergütung

Die Behandlung sexuell übertragbarer Krankheiten hat auch eine wirtschaftliche Dimension. In Krankenhäusern erfolgt die Abrechnung meist über das DRG-System. Infektionen, die eine längere stationäre Behandlung erfordern, führen zu höheren Kosten, insbesondere wenn Antibiotikaresistenzen eine komplexe Therapie notwendig machen.

In Praxen ist die Abrechnung über den einheitlichen Bewertungsmaßstab “EBM” geregelt. Leistungen wie Beratung, Abstriche und Labordiagnostik werden entsprechend vergütet. Einige Präventionsleistungen wie Impfungen gegen HPV oder Hepatitis B werden von den Krankenkassen übernommen und sind für Ärzt:innen extrabudgetär abrechenbar.

Für Entscheider:innen in Kliniken und Praxen ist es daher wichtig, nicht nur die medizinischen, sondern auch die ökonomischen Implikationen von STI im Blick zu behalten. Studien zeigen, dass präventive Maßnahmen wie Impfungen und Screenings langfristig erhebliche Kosten sparen, indem Komplikationen vermieden werden (Eckman et al., 2021).

Therapeutische Konsequenzen

Die Behandlung sexuell übertragbarer Krankheiten ist vielfältig und hängt vom Erreger ab. Bakterielle Infektionen wie Chlamydien  oder Syphilis lassen sich in der Regel mit Antibiotika behandeln. Bei Neisseria gonorrhoeae ist jedoch die zunehmende Resistenzentwicklung ein gravierendes Problem. Leitlinien empfehlen deshalb, stets die regionale Resistenzlage zu berücksichtigen und möglichst eine Kultur mit Antibiogramm durchzuführen. Eine aktuelle Metaanalyse zeigt, dass Resistenzen gegenüber Cephalosporinen weltweit zunehmen und klinische Therapieversagen dokumentiert sind (Miari et al., 2025).

Virale Infektionen erfordern andere Strategien. Bei HIV ist die antiretrovirale Therapie (ART) lebenslang notwendig, sie hat jedoch die Prognose von HIV-Patient:innen grundlegend verbessert. HPV kann durch Impfungen verhindert werden, bestehende Infektionen werden jedoch symptomorientiert behandelt, etwa durch die Entfernung von Dysplasien. Hepatitis C lässt sich mittlerweile durch direkte antivirale Medikamente (DAA: Direct Acting Antivirals) in den meisten Fällen heilen. Eine große Kohortenstudie konnte zeigen, dass die DAA-Behandlung nicht nur die Viruslast eliminiert, sondern auch die Gesamtmortalität und Komplikationsraten deutlich reduziert (Ogawa et al., 2023). Hepatitis B und C insgesamt stellen weiterhin einen wichtigen Fokus in der antiviralen Therapie dar.

Auch parasitäre Infektionen wie Trichomonas vaginalis lassen sich effektiv behandeln, meist mit Metronidazol.

Die Auswahl der richtigen Therapie ist entscheidend, um Komplikationen wie Unfruchtbarkeit, chronische Entzündungen oder die Übertragung auf Neugeborene zu verhindern.

Prävention und Screening-Programme

Prävention ist einer der wichtigsten Bausteine in der Bekämpfung sexuell übertragbarer Krankheiten. Sie umfasst sowohl primärpräventive Maßnahmen wie Impfungen als auch sekundäre Maßnahmen wie Screening-Programme.

Die Impfung gegen HPV ist inzwischen fester Bestandteil der Kinder- und Jugendimpfungen in vielen Ländern und verhindert nicht nur Genitalwarzen, sondern – auf Populationsebene – deutlich Krebsvorstufen und Karzinome (z. B. > 95% Wirksamkeit gegen persistierende HPV-Infektionen in einer Studie von Ellingson et al. (2023). Ebenso zentral ist die Hepatitis-B-Impfung, die in der Standardimmunisierung vorgesehen ist und langfristig die Prävalenz senkt.

Screening-Programme sind insbesondere bei Chlamydien etabliert, da viele Infektionen asymptomatisch verlaufen. Eine aktuelle Studie aus China zeigte, dass aktives Chlamydien-Screening die Erkennungsrate deutlich steigert (Guan et al., 2025). Auch HIV-Tests werden in Risikogruppen empfohlen und tragen erheblich zur Früherkennung bei.

Aufklärung bleibt ein Eckpfeiler: Ärzt:innen sind in der Verantwortung, Patient:innen über Schutzmaßnahmen wie Kondome, über die Bedeutung von Impfungen und über den Stellenwert von regelmäßigen Tests zu informieren.

Public-Health-Perspektive

Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit sind sexuell übertragbare Krankheiten eine besondere Herausforderung. Ihre Ausbreitung ist stark mit gesellschaftlichen Faktoren wie Sexualverhalten, Präventionskultur und Gesundheitszugang verknüpft. Nationale Meldepflichten für Syphilis und HIV dienen der Surveillance und ermöglichen es Behörden, Ausbruchsgeschehen frühzeitig zu erkennen.

Internationale Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) veröffentlichen regelmäßig Leitlinien und Surveillance-Daten. Diese stellen sicher, dass Ärzt:innen Zugang zu den neuesten Erkenntnissen haben und ihre Versorgung daran ausrichten können.

Zukunftsperspektiven

Die Versorgung sexuell übertragbarer Krankheiten wird in den kommenden Jahren durch mehrere Entwicklungen geprägt sein. Die Digitalisierung wird weiter an Bedeutung gewinnen, insbesondere durch KI-gestützte Auswertungen von Testergebnissen und Telemedizin-Angebote, die Patient:innen in ländlichen Regionen einen niedrigschwelligen Zugang zu Diagnostik und Beratung ermöglichen. Eine qualitative Studie zeigte, dass Gesundheitsversorger:innen während der COVID-19-Pandemie vermehrt auf Telemedizin für sexuelle und reproduktive Gesundheitsleistungen setzten und damit auch für STI-Versorgung neue Wege erschlossen wurden (Muheriwa-Matemba et al., 2024).

Im Bereich der Impfstoffentwicklung laufen Studien, die langfristig einen Schutz gegen HIV oder Neisseria gonorrhoeae ermöglichen könnten. So wurde zum Beispiel in einem präklinischen Versuch eine multivalente gonokokkenbezogene Vakzine getestet, die in Tiermodellen immunogene Reaktionen auslöste (Roe et al., 2025).

Darüber hinaus rückt die Integration von Prävention in den Alltag stärker in den Fokus. Niedrigschwellige Angebote wie Selbsttests, die in digitale Plattformen eingebunden sind, könnten eine Schlüsselrolle in der Früherkennung spielen.

Sexuell übertragbare Krankheiten: Fazit

Sexuell übertragbare Krankheiten sind ein zentrales Thema für die medizinische Versorgung. Sie erfordern eine präzise Diagnostik, differenzierte Therapieansätze und ein hohes Maß an Prävention. Neben medizinischen Herausforderungen spielen auch IT-Strukturen, Qualitätsmanagement und wirtschaftliche Überlegungen eine wichtige Rolle. Die Zukunft zeigt, dass Digitalisierung, Impfstoffentwicklung und Telemedizin entscheidend sein werden, um die Last von STI weltweit zu reduzieren.

Frequently Asked Questions (FAQs) zu sexuell übertragbaren Krankheiten

Welche sexuell übertragbaren Krankheiten treten in Deutschland am häufigsten auf?

Am häufigsten sind Chlamydien, Syphilis, HPV, HIV sowie Hepatitis B und C.

Mit Anamnese, körperlicher Untersuchung, Labormethoden wie PCR oder Kultur und zunehmend mit Point-of-Care-Tests.

Vor allem HPV und Hepatitis B können durch Impfungen wirksam verhindert werden.

Meldepflichtig sind HIV und Syphilis, andere Infektionen nur bei besonderen Umständen oder Ausbrüchen.

Bakterielle Infektionen werden mit Antibiotika behandelt, virale Erkrankungen wie HIV oder Hepatitis C mit antiviraler Therapie, parasitäre Infektionen wie Trichomonas vaginalis meist mit Metronidazol.

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