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BGA-Geräte: Vergleich & Marktüberblick 2025
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Sie möchten ein BGA-Gerät kaufen für den Einsatz in Klinik, Praxis oder Rettung? Dann finden Sie hier eine herstellerneutrale Marktübersicht mit allen relevanten Aspekten: Gerätetypen, Parameterumfang, IT-Anbindung, Verbrauchsmaterialien, Kosten und Wartung.
Ob stationäres System mit LIS-Anbindung oder mobiles Gerät für dezentrale Einsätze – dieser Vergleich hilft Ihnen dabei, das passende Blutgasanalysesystem für Ihre Anforderungen zu finden.
Stationäres oder mobiles BGA-Gerät? Einsatzabhängig entscheiden
Je nach Anwendung unterscheidet man zwischen stationären (Benchtop-) Geräten und tragbaren, mobilen Geräten. Beide Varianten erfüllen unterschiedliche Anforderungen.
Dabei ist „mobil“ ein dehnbarer Begriff: Einige Hersteller bezeichnen ihr System bereits als mobil, wenn es sich auf einem Rollwagen oder Tischchen verschieben lässt. Für viele Gesundheitsfachkräfte bedeutet Mobilität jedoch etwas anderes – nämlich eine wirklich handliche Lösung, die man problemlos mitnehmen kann. Also eine Blutgasanalyse „to go“, zum Beispiel für den Rettungsdienst, Hausbesuche oder die Pflege.
Benchtop-Geräte für die Blutgasanalyse
Stationäres BGA-Gerät | Mobiles BGA-Gerät | |
---|---|---|
Einsatzort | Klinik (z. B. Intensivstation, Labor) | Rettungsdienst, Pflegeheim, Praxis |
Mobilität | Eingeschränkt | Hoch, tragbar & akkubetrieben |
Parameteranzahl | Hoch (oft >15) | Mittel (variabel, 6–12) |
Verbrauchsmaterialien | Reagenzien, Kalibratoren, Spritzen | Kartuschen/Kassetten |
IT-Anbindung | Vollständige LIS/KIS-Anbindung | WLAN oder POCT-Schnittstellen |
Kosten pro Test | Günstig bei hohem Volumen | Höher, aber flexibel einsetzbar |
Wartung | Regelmäßige Wartung notwendig | Meist wartungsarm oder wartungsfrei |
Typische Nutzung | Dauerbetrieb in Kliniken | Einzelmessung direkt am Patientenort |
Mobile Geräte für die Blutgasanalyse
BGA-Gerät: Kosten, Verbrauchsmaterialien & IT-Aufwand realistisch bewerten
Ein BGA-Gerät zu kaufen bedeutet mehr als nur die Anschaffungskosten zu betrachten. Verbrauchsmaterialien, Qualitätskontrollen, Schulungen und Schnittstellenintegration spielen eine zentrale Rolle für die Gesamtkosten, je nach Nutzungskontext und Einrichtung. Kompakte, mobile BGA-Geräte starten bei wenigen tausend Euro und können bis zu ca. 10.000 Euro kosten. Der Preis pro Test liegt bei diesen Systemen typischerweise zwischen 1 und 10 Euro, je nach Hersteller und Parameterkombination.
Doch der Gerätepreis allein reicht nicht aus:
Qualitätskontrollen, Verbrauchsmaterialien (z. B. Kartuschen, Spritzen),
Schulungen, Einweisungen,
und Schnittstellenkosten (für LIS/KIS) müssen berücksichtigt werden.
Gerade die Anbindung mobiler Systeme an eine IT-Infrastruktur kann teuer werden. In manchen Fällen übersteigen die Entwicklungskosten für Middleware oder HL7/POCT1-A-Schnittstellen den Gerätepreis deutlich.
Bei stationären Geräten sind die Anschaffungskosten höher, aber der Testpreis liegt bei rund 1 Euro pro Analyse, was sie bei hohem Testvolumen wirtschaftlicher macht. Zu beachten ist: Bei Fehlermeldungen oder längerer Nichtbenutzung kann es bei manchen Systemen erforderlich sein, ganze Kartuschen auszutauschen – ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor.
Verbrauchsmaterialien – worauf achten?
Die Art und Verfügbarkeit von Verbrauchsmaterialien beeinflusst nicht nur die laufenden Kosten, sondern auch die Betriebssicherheit und Logistik im Alltag.
Stationäre Geräte benötigen meist separate Reagenzien, Kalibratoren, Qualitätskontrolllösungen und spezielle Blutentnahmesysteme. Hier sollte geprüft werden, ob die Materialien herstellergebunden sind oder mit Drittanbieterprodukten kombiniert werden können.
Mobile Systeme verwenden in der Regel vorkonfigurierte Kartuschen oder Kassetten, die mehrere Reagenzien enthalten und den Betrieb vereinfachen. Allerdings haben diese oft eine begrenzte Haltbarkeit, müssen eventuell gekühlt gelagert werden und sind ebenfalls herstellerspezifisch.
Ein wichtiger Punkt betrifft Blutentnahmespritzen: Bei einigen Geräten müssen spezielle Spritzen des Herstellers verwendet werden, bei anderen können Standard-Lithium-Heparin-Spritzen eingesetzt werden, die dann separat über Drittanbieter bezogen werden müssen. Die Entscheidung wirkt sich direkt auf die Beschaffungskosten und Kompatibilität im Alltag aus.
IT-Schnittstellen beim BGA-Gerät: HL7, POCT1-A & mehr
Die Auswahl eines BGA-Geräts hängt nicht nur von Parametern oder Kosten ab, sondern auch von der IT-Anbindung. Ein Gerät, das sich problemlos in bestehende Systeme wie KIS oder POCT-Middleware integrieren lässt, spart langfristig Zeit und Kosten.
Wichtige Fragen bei der Entscheidung:
Wo wird das Gerät eingesetzt (stationär oder mobil)?
Welche Messparameter sind erforderlich?
Wie viele Tests werden täglich durchgeführt?
Welche Anforderungen bestehen an Schnittstellen, Wartung und Support?
Die Kosten für IT-Anbindung (z. B. HL7, POCT1-A oder Middleware-Lizenzen) werden oft unterschätzt. In manchen Fällen übersteigen sie sogar den Gerätepreis. Besonders mobile Geräte stellen zusätzliche Anforderungen an die Datenübertragung und Dokumentation.
Wirtschaftlichkeit & Entscheidungshilfe: Was lohnt sich?
Nicht immer ist das günstigste Gerät auch die wirtschaftlichste Lösung. Wer nur wenige Tests pro Monat durchführt, profitiert selten von den Skaleneffekten stationärer Systeme. Hier kann ein wartungsarmes, mobiles BGA-Gerät trotz höherem Preis pro Test die bessere Wahl sein, durch Einsparungen bei Schulung, Kalibrierung und Infrastruktur.
Umgekehrt kann ein leistungsstarkes, stationäres System bei hohem Messvolumen in Kliniken und Laboren günstiger sein, insbesondere durch niedrige Testkosten, IT-Anbindung und automatisierte Qualitätssicherung.
Wichtig ist: Wirtschaftlichkeit entsteht nicht durch Anschaffungspreise allein, sondern durch die Gesamtkosten im Nutzungskontext, inklusive Organisation, IT, Schulung und QM-Anforderungen.
Was ist das beste BGA-Gerät?
Ein allgemeingültig „bestes“ BGA-Gerät gibt es nicht. Die optimale Wahl hängt vom Einsatzkontext ab. Mobile Geräte eignen sich besonders für den Rettungsdienst oder Hausbesuche, stationäre Systeme sind bei hohem Testvolumen in Kliniken wirtschaftlicher. Auch Faktoren wie IT-Anbindung, Verbrauchsmaterialien, Wartung und Messleistung spielen eine Rolle. Entscheidend ist, dass das Gerät zu den spezifischen Anforderungen Ihrer Einrichtung passt – technisch, organisatorisch und wirtschaftlich.
Frequently Asked Questions (FAQs)
Welche BGA-Geräte eignen sich für den Rettungsdienst oder Hausbesuche?
Mobile Systeme sind akkubetrieben, handlich und starten innerhalb weniger Sekunden. Sie nutzen Kartuschen statt externer Reagenzien und benötigen kaum Wartung – ideal für den Einsatz direkt am Patienten.
Was kostet ein BGA-Gerät inklusive Verbrauchsmaterialien?
Die Gerätepreise fangen an bei ca. 3.000 €. Hinzu kommen laufende Kosten für Kartuschen oder Kalibrationslösungen (1–10 € pro Test), Schulungen und ggf. Schnittstellen-Lizenzen (z. B. HL7 oder POCT1-A).
Wie funktioniert die Anbindung eines BGA-Geräts an KIS oder LIS?
Viele Systeme unterstützen Standards wie HL7, POCT1-A oder proprietäre Middleware. Wichtig ist eine automatisierte Ergebnisübertragung in Echtzeit und eine nahtlose Integration in POCT-Datenbanken oder Patientenakten.
Welche Parameter sollte ein BGA-Gerät messen können?
Typisch sind: pH, pO₂, pCO₂, HCO₃⁻, BE, Hb, Lactat, Na⁺, K⁺, Ca²⁺. Entscheidend ist, welche Werte in der jeweiligen Einrichtung regelmäßig benötigt werden, wie z.B. für Intensiv- oder Notfallmedizin.
Was ist bei der Auswahl eines BGA-Geräts besonders wichtig?
Neben den technischen Spezifikationen zählen Alltagstauglichkeit, Wartungsaufwand, Schnittstellen-Kompatibilität und logistische Aspekte wie Lagerung der Verbrauchsmaterialien. Auch Supportverfügbarkeit und Schulung sind zu berücksichtigen.