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CRP-Test: Methoden, Geräte & Kosten im Überblick

Hinweis: Dieser Artikel richtet sich ausschließlich an medizinische Fachkreise.

Einleitung: Warum der CRP-Test unverzichtbar ist

Der CRP-Test gehört heute zu den am häufigsten eingesetzten Laborparametern im Gesundheitswesen. In der Notaufnahme wird er vor allem genutzt, um akute Infektionen einzuschätzen und frühe Therapieentscheidungen zu unterstützen, entweder über das zentrale Labor oder per Point-of-Care-Test, wenn schnelle Ergebnisse gebraucht werden. Auf der Intensivstation spielt CRP dagegen eine wichtige Rolle im Verlauf: Steigende oder sinkende Werte helfen, den Erfolg einer Behandlung zu überwachen und mögliche Komplikationen wie sekundäre Infektionen frühzeitig zu erkennen. Eine umfassende Übersicht zu Biologie, klinischer Bedeutung und Messmethoden finden Sie im Hauptartikel CRP (C-reaktives Protein): Diagnostik, Messung & Anwendung.

Mit dem Aufkommen von Point-of-Care-Systemen hat die Bedeutung weiter zugenommen: Während klassische Laboruntersuchungen höchste Präzision bieten, ermöglichen Messungen am Behandlungsort Ergebnisse in nur wenigen Minuten. Damit stellt sich für viele Einrichtungen die Frage: Welches Testsystem passt zu unseren Abläufen und Anforderungen?

Was der CRP-Test misst

CRP steht für C-reaktives Protein, ein Akut-Phase-Protein, das in der Leber gebildet wird, sobald eine Entzündung im Körper abläuft. Die Werte steigen bereits vier bis sechs Stunden nach Beginn einer Infektion und erreichen nach etwa zwei Tagen den Höchststand. Wird die Ursache behandelt, sinkt der Spiegel mit einer Halbwertszeit von rund 19 Stunden wieder ab. Welche Ursachen hinter einem erhöhten Wert stehen können, erfahren Sie im Beitrag CRP-Wert im Blut: Bedeutung & Ursachen für “CRP erhöht”.

Die Einordnung erfolgt in typischen Bereichen:

  • < 10 mg/L → normal

  • 10 bis 50 mg/L → leichte bis moderate Entzündung

  • 50 bis 100mg/L → bakterielle Ursache wahrscheinlich

  • > 100 mg/L → schwere Infektion oder Sepsis

Damit ist der CRP-Test ein schnell reagierender Marker, der in vielen klinischen Situationen wertvolle Zusatzinformationen liefert. Detaillierte Informationen zu typischen Referenzbereichen und deren klinischer Interpretation finden Sie im Artikel CRP-Werte: Bedeutung, Referenzbereiche und Interpretation.

CRP-Test im Labor

CRP kann sowohl im Krankenhauslabor als auch in einem externen Labor bestimmt werden. In beiden Fällen kommen immunchemische Verfahren wie Nephelometrie oder Turbidimetrie zum Einsatz, die als Goldstandard gelten, da sie einen breiten Messbereich abdecken und sehr präzise sind.

Im Krankenhauslabor liegen Ergebnisse meist innerhalb von ein bis zwei Stunden vor, was für stationäre Patient:innen ausreichend schnell sein kann. Wird die Probe jedoch in ein externes Labor eingeschickt, wie es in Hausarztpraxen üblich ist, verzögert sich das Resultat durch Transport und Verarbeitung. Oft steht es erst am Folgetag zur Verfügung. Ein Vorteil der externen Labordiagnostik ist jedoch, dass mit einer Blutprobe in der Regel gleich mehrere Parameter bestimmt werden, nicht nur CRP, sondern auch Blutbild, Elektrolyte etc.

CRP-Test am Point of Care

Point-of-Care-Tests (POCT) für CRP liefern Ergebnisse direkt am Behandlungsort. Man unterscheidet zwischen einfachen Schnelltests und technisch weiterentwickelten Geräten. Weitere Informationen zu diesen Schnelltests – inklusive Kostenstruktur, Anwendung in der Praxis und Abrechnungsmodalitäten – finden Sie im Beitrag CRP-Schnelltest: Methoden, Kosten und Abrechnung.

POCT-Schnelltests basieren meist auf Immunochromatographie oder Latexagglutination. Sie sind kostengünstig, benötigen kein Gerät und können auch von nicht speziell geschultem Personal eingesetzt werden. Das macht sie besonders attraktiv für Hausarztpraxen oder den Rettungsdienst, wenn eine schnelle Orientierung gefragt ist. Ihr Nachteil: Sie liefern nur qualitative („positiv/negativ“) oder semiquantitative Ergebnisse in groben Kategorien. Der Messbereich ist begrenzt und die Präzision geringer als im Labor.

POCT-Geräte nutzen moderne Methoden wie Fluoreszenz- oder Enzymimmunoassays. Sie liefern quantitative Ergebnisse in nahezu Laborqualität und kombinieren hohe Genauigkeit mit schneller Verfügbarkeit. Das ist vor allem in Notaufnahmen, Ambulanzen oder größeren Praxen von Vorteil, wo regelmäßig exakte Werte benötigt werden. Allerdings sind Anschaffung und Betrieb deutlich teurer. Hinzu kommen laufende Anforderungen wie Qualitätskontrollen, IT-Anbindung und Verbrauchsmaterialien.

Marktübersicht und Preise für CRP-Tests

Die Kosten für CRP-Tests am Point of Care hängen stark vom Format und vom Umfang der Systeme ab. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einmaligen Testkosten und laufenden Aufwendungen durch Gerätebetrieb, IT-Anbindung oder Qualitätskontrollen. Eine gesundheitsökonomische Modellanalyse zeigte zudem, dass der Einsatz von CRP in der Primärversorgung zur Reduktion unnötiger Antibiotikaverschreibungen beitragen und dabei in bestimmten Szenarien auch kosteneffektiv sein kann (Holmes et al., 2018). Neben der klinischen Interpretation spielt im Alltag auch die Frage eine Rolle, wie man CRP testen, abrechnen und wirtschaftlich einsetzen kann. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag CRP testen: Abrechnung & Wirtschaftlichkeit.

Kategorie Einmalige Anschaffungskosten (ca.) Laufende Kosten pro Test (ca.) Typischer Einsatz Besonderheiten
Schnelltests (Einmal-Tests) ca. 5 € Hausarztpraxen, gelegentlicher Einsatz Keine Geräteinvestition, sofort nutzbar
Geräte zur reinen CRP-Messung ab 1.000 € ca. 3 € Praxen, kleinere Einrichtungen Einstiegslösung, IT-Anbindung möglich
Multiparameter-Geräte mit CRP 500–15.000 € 1–23 € Ambulanzen, Kliniken Weitere Marker (z. B. HbA1c, Lipide, PCT), höhere Folgekosten
Blutbildgeräte mit CRP-Modul 8.000–12.000 € keine Angabe verfügbar Stationen, Notaufnahmen CRP + Differenzialblutbild in einem Workflow

Die große Preisspanne von ca. 1 bis 23 Euro bei den laufenden Kosten von Multiparameter-Geräten erklärt sich dadurch, dass unterschiedliche Testformate zum Einsatz kommen können: Manche Tests erfassen CRP zusammen mit einem weiteren Marker, andere hingegen kombinieren CRP mit bis zu neun zusätzlichen Parametern. Auch die jeweilige Messmethode sowie das individuelle Verhandlungsgeschick beim Einkauf beeinflussen die Kosten.

Deshalb ist es besonders sinnvoll, sich auf www.diagnoodle.com zu informieren – dort sind die Preisspannen zu den jeweiligen Geräten transparent dargestellt, ergänzt durch Angaben zur Messmethode und wissenschaftliche Publikationen zur Performance.

crp test

Leitlinien als Orientierung

Internationale Empfehlungen zeigen unterschiedliche Ansätze:

Damit wird deutlich: Der CRP-Test ist international anerkannt, wird aber je nach Gesundheitssystem unterschiedlich eingesetzt. Typische Orientierungswerte finden Sie in der CRP-Wert Tabelle.

Grenzen und Fehlerquellen

Trotz seines Nutzens bleibt CRP unspezifisch (Pepys & Hirschfield, 2003): Erhöhte Werte treten auch nach Operationen, Verletzungen oder Tumorerkrankungen auf. In der Frühphase einer Infektion kann CRP noch normal sein (Povoa, 2022), bei Säuglingen steigt es oft weniger stark an (Hofer et al., 2012). Zudem unterscheiden sich Ergebnisse je nach Methode, Probenmaterial und Analysebedingungen (Ledue & Rifai, 2003).

Für POCT-Geräte sind deshalb regelmäßige Qualitätskontrollen nach RiliBÄK entscheidend. Außerdem kann CRP alleine bakterielle und virale Infektionen nicht sicher trennen. Hier bietet Procalcitonin (PCT) einen wertvollen Zusatzmarker, insbesondere bei Sepsis oder schweren Infektionen (Schuetz et al., 2017). Wie sich extrem hohe Werte klinisch einordnen lassen, erfahren Sie im Beitrag: Welcher CRP-Wert ist tödlich?

Zukunft des CRP-Tests

Die Entwicklung geht klar in Richtung multifunktionaler Systeme. Immer häufiger werden CRP, Procalcitonin und weitere Marker in einem Gerät kombiniert. Parallel schreitet die digitale Vernetzung voran: Moderne Geräte verfügen über Schnittstellen und können Ergebnisse per LAN, WLAN oder Bluetooth direkt in elektronische Patientenakten übertragen. So lassen sich Abläufe beschleunigen und Medienbrüche vermeiden. Langfristig sind auch Heimtests denkbar, die in Kombination mit Telemedizin eine kontinuierliche Überwachung ermöglichen.

Damit entwickelt sich der CRP-Test von einem Einzelmarker zu einem integrierten Entscheidungsinstrument im Gesundheitswesen.

Fazit: Den passenden CRP-Test finden

Der CRP-Test ist ein zentrales Werkzeug, um Entzündungen schnell und zuverlässig zu erfassen. Die Wahl des Systems hängt vom Einsatzgebiet ab, gewünschter Genauigkeit, Kostenstruktur und IT-Integration. Während Schnelltests durch niedrige Kosten und schnelle Ergebnisse punkten, überzeugen multifunktionale Geräte durch Vielseitigkeit. Eine fundierte Entscheidung gelingt, wenn neben den Kosten auch technische Spezifikationen, Vergleichsstudien und regulatorische Anforderungen berücksichtigt werden.

Frequently Asked Questions (FAQs)

Was zeigt ein CRP-Test an?

Ein CRP-Test misst die Konzentration des C-reaktiven Proteins im Blut. Ein erhöhter Wert weist auf eine Entzündung im Körper hin, etwa bei bakteriellen Infektionen, Sepsis oder entzündlichen Erkrankungen. In Klinik und Praxis dient er häufig zur Entscheidung, ob eine Antibiotikatherapie notwendig ist.

Die Funktionsweise hängt von der Methode ab: Im Labor kommen immunchemische Verfahren wie Nephelometrie oder Turbidimetrie zum Einsatz. Am Point of Care werden häufig Schnelltests (Immunochromatografie, Latexagglutination) oder POCT-Geräte mit Immunoassays genutzt. Je nach System liefert der CRP-Test qualitative, semiquantitative oder quantitative Ergebnisse.

Die Dauer ist methodenabhängig:

  • Laborverfahren benötigen meist mehrere Stunden, da der Transport und die Verarbeitung Zeit beanspruchen.

  • Schnelltests am Point of Care liefern Ergebnisse in 3 bis 5 Minuten.

  • POCT-Geräte benötigen in der Regel 5 bis 10 Minuten und bieten quantitative Resultate in Laborqualität.

CRP-Tests gelten als sehr zuverlässig, wobei die Genauigkeit von der gewählten Methode abhängt. Laborverfahren erreichen die höchste Präzision. Schnelltests sind praktisch für die schnelle Orientierung, können aber einen eingeschränkten Messbereich haben. POCT-Geräte nähern sich in ihrer Genauigkeit zunehmend den Laborwerten an.

Die Kosten variieren je nach Methode und Einsatzgebiet:

  • Schnelltests sind bereits für wenige Euro pro Test verfügbar.

  • POCT-Geräte erfordern höhere Anschaffungskosten, bieten aber den Vorteil häufiger und schneller Einsatzmöglichkeiten.

  • Laborbestimmungen sind Teil der regulären Laborabrechnung und lohnen sich vor allem bei umfassender Diagnostik.

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