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Hinweis: Dieser Artikel richtet sich ausschließlich an medizinische Fachkreise.
Der Markt für POCT (Point of Care Testing) wächst rapide: Laut Wissen Research wird der globale Markt für Point of Care (POC) Diagnostik auf 40,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 geschätzt und soll bis 2030 auf 60,2 Milliarden US-Dollar anwachsen. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 7,5 %. Die Vielfalt an POCT Geräten ist groß, doch wie findet man das passende System?
Ein POCT-Gerät wird nicht nur in Kliniken genutzt. Auch in Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, Apotheken oder im Rettungsdienst kommen sie zum Einsatz, insbesondere bei zeitkritischen Parametern wie Troponin oder der Blutgasanalyse. In solchen Situationen zählt jede Minute.
Ein CRP-Test dient der schnellen Einschätzung entzündlicher Prozesse, zum Beispiel zur Unterscheidung zwischen viralen und bakteriellen Infektionen. Besonders Lateral-Flow-Tests, die semiquantitative Werte liefern (z. B. <10, 10–40, >40 mg/l), eignen sich für niederschwellige Einsatzorte wie Hausarztpraxen, Apotheken oder Pflegeeinrichtungen. Diese Einwegtests sind bereits für wenige Euro pro Stück erhältlich und benötigen kein separates Auswertegerät. Allerdings liefern sie nur eine grobe Orientierung und sind nicht für jede Fragestellung ausreichend präzise.
POCT-Geräte unterscheiden sich nicht nur im Parameterangebot, sondern auch in ihrer Bauform. Für die schnelle Blutgasanalyse am Einsatzort kommen häufig tragbare Systeme mit Akkubetrieb und geringem Platzbedarf zum Einsatz. In Laboren oder Notaufnahmen mit hohem Probenaufkommen werden hingegen Benchtop-Systeme bevorzugt, die mehrere Proben parallel verarbeiten und umfangreiche IT-Schnittstellen bieten.
Auch bei der Glukosemessung stehen heute verschiedene Gerätetypen zur Auswahl – von mobilen Einzelplatzlösungen bis hin zu vernetzten Mehrplatzsystemen mit zentraler Datenübertragung.
Auf Diagnoodle finden Sie POCT Geräte schnell und gezielt über die bequeme Filterfunktion:
Größe & Gewicht
Parameter
Probentyp & Probenvolumen
Messmethode
Zeit bis zum Ergebnis
Datenanbindung & Schnittstellen
Zu den großen Herstellern zählen Abbott, Siemens Healthineers und Roche:
Abbott arbeitet aktuell an einem Bluttest zur Früherkennung von milden Schädel-Hirn-Traumata (GFAP, UCHL-1)
Siemens hat einen neuen hochsensitiven Troponin-Test eingeführt, der guidelinekonforme Herzinfarktdiagnostik ermöglicht
Roche wiederum hat kürzlich LumiraDx übernommen, um das eigene Point of Care Portfolio strategisch zu erweitern
Es gibt aber auch andere spezialisierte Anbieter (aus Europa), die hochwertige Lösungen anbieten. Auf Diagnoodle sehen Sie neben dem Hersteller auch das Ursprungsland. Bitte beachten Sie: Die Herkunft sagt nicht zwangsläufig etwas über den Produktionsort der Verbrauchsmaterialien aus. Umgekehrt produzieren manche US-Hersteller ihre Tests in Europa. Aspekte wie Firmenphilosophie, Servicequalität und persönliche Erfahrungen spielen für viele Gesundheitsfachkräfte eine wichtige Rolle bei der Produktauswahl. Diagnoodle ermöglicht einen direkten Vergleich etablierter und neuer Hersteller auf einen Blick.
Viele POCT-Geräte sind intuitiv bedienbar und sofort einsatzbereit. Andere erfordern eine Vorbereitung, Kalibrierung oder regelmäßige Wartung. Für den Alltag entscheidend ist auch:
Touchscreen & visuelle Anleitung
Geräteautonomie bei Fehlererkennung
Workflow-Kompatibilität
Auf Diagnoodle finden Sie Gebrauchsanweisungen und Videos, um sich ein genaues Bild vom Handling zu machen. Hinzu kommt: Was als “einfaches Handling” empfunden wird, hängt auch vom bisherigen Workflow ab. Eine Umstellung bedeutet immer eine Anpassung.
Die Integration in bestehende Systeme wie LIS/KIS ist entscheidend. Viele Geräte unterstützen heute:
Bluetooth, WLAN, LAN
HL7, POCT1-A
Eine Publikation von Angela W. S. Fung (2020) in Practical Laboratory Medicine zeigt, dass mangelhafte Konnektivität und fehlende Datenmanagementsysteme bei Point of Care Geräten die Effizienz erheblich beeinträchtigen. Die fehlende Anbindung an Systeme wie LIS oder HIS erschwert den zeitnahen Zugriff auf Ergebnisse, erhöht den manuellen Dokumentationsaufwand und behindert eine effektive Qualitätskontrolle. Die Autorin betont, dass Konnektivität entscheidend ist, um das volle Potenzial von POCT auszuschöpfen. Daher sollte die Frage der Datenanbindung bereits in der frühen Auswahlphase berücksichtigt werden.
Besonders hilfreich sind wissenschaftliche Studien, die auf Diagnoodle verlinkt sind:
Laborevaluierungen: Wie performant ist das Gerät im Vergleich zur Labormethode?
Anwendungsstudien: Wurde das Gerät in der klinischen Praxis getestet?
Vergleichsstudien: Wie schneidet das Gerät gegenüber Konkurrenzprodukten ab?
In einer aktuellen Vergleichsstudie (Clinical Chemistry, 2025), geleitet von Erna Lenters-Westra, wurden 19 Point-of-Care-Systeme zur HbA1c-Messung untersucht. Nur sechs erfüllten die internationalen Kriterien von IFCC und NGSP. Ein eindrückliches Beispiel, warum eine fundierte Auswahl so wichtig ist.
POCT-Geräte für den professionellen Einsatz gibt es in ganz unterschiedlichen Preisklassen: Einfache Systeme beginnen bereits bei etwa 20 Euro, während komplexe Multiparameter- oder PCR-Geräte je nach Ausstattung und Hersteller bis zu 50.000 Euro und mehr kosten können.
Auch die Kosten pro Test variieren stark:
Urinteststreifen oder einfache Schnelltests kosten oft nur einige Cent oder wenige Euro pro Anwendung
PCR-Tests oder quantitative Parameter können hingegen bei bis zu 50 Euro pro Messung liegen
Im Vergleich zu klassischen Laborautomaten sind Point of Care Geräte in der Anschaffung meist deutlich günstiger, dafür jedoch teurer im Testverbrauch. Die schnelle Verfügbarkeit von Ergebnissen direkt am Einsatzort bietet jedoch einen erheblichen klinischen Mehrwert, besonders bei zeitkritischen Entscheidungen. Auf Diagnoodle finden Sie Preisangaben zu Geräten und Tests oder können über ein Kontaktformular direkt ein individuelles Angebot bei den Firmen einholen. Viele Hersteller bieten zusätzlich Leasing- oder Mietmodelle an, ob solche Optionen verfügbar sind, hängt jedoch vom Anbieter und dessen geschäftlicher Ausrichtung ab.
Trends im Bereich POCT: Kombigeräte, KI-gestützte Auswertungen und cloudbasierte Dokumentation sind auf dem Vormarsch. Auch Wearables, also tragbare Diagnostiklösungen, gewinnen zunehmend an Bedeutung, etwa zur kontinuierlichen Messung von Vitalparametern. Zwar hat ein früherer Versuch, ein solches System auf kleinstem Raum zu realisieren (bekannt durch den Fall „Theranos“), weltweit für Aufsehen gesorgt und sich später als Betrug herausgestellt. Doch mit wissenschaftlicher Integrität und technologischer Reife könnten solche Sensor-basierten Diagnosetools künftig tatsächlich realisierbar werden.
Die eigentliche Frage lautet: Was ist für Sie und Ihre Patient:innen das beste Gerät? Die Neuanschaffung eines Point of Care Geräts ist keine spontane Entscheidung, sondern eine strategisch wichtige Investition. Schließlich arbeiten Sie und Ihr Team über Jahre hinweg mit dem gewählten System und stehen dabei regelmäßig in Kontakt mit dem Anbieter. Die Qualität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse beeinflussen direkt die diagnostische Sicherheit Ihrer Patient:innen. Es gibt also nicht das „beste“ Point-of Care-Gerät, sondern nur das Gerät, das zu Ihren Anforderungen, Prozessen und Versorgungszielen passt.
POCT (Point of Care Testing) Geräte sind medizinische Diagnosegeräte, die direkt am Ort der Patientenversorgung eingesetzt werden – z. B. in der Notaufnahme, Hausarztpraxis oder im Rettungsdienst. Sie liefern schnelle Ergebnisse ohne Umweg über ein Labor.
POCT-Geräte ermöglichen eine schnellere Diagnosestellung, verkürzen Entscheidungswege und verbessern die Patientenversorgung – besonders bei zeitkritischen Parametern wie z.B. Troponin.
POCT-Geräte kommen in Kliniken, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, Apotheken und im Rettungsdienst zum Einsatz – überall dort, wo schnelle Diagnosen gebraucht werden.
Auf www.diagnoodle.com können Sie POCT-Geräte gezielt nach Parametern, Hersteller, Technik und Einsatzort filtern – für eine fundierte und effiziente Produktauswahl. Diagnoodle ist die erste unabhängige Informationsplattform dieser Art.
Die Kosten für POCT-Geräte variieren je nach Funktion und Hersteller. Während das Gerät selbst oft günstiger ist als Laborautomaten, sind die Testkosten pro Messung in der Regel höher.
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